Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft Berlin e.V. E-Quality · Management
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Rolf Sachse

zur Person
Rolf Sachse ist am 14.6.1942 in Berlin geboren und absolvierte zunächst eine Ausbildung als Chemiefacharbeiter bei Schering. Nach einer Ausbildung zum Chemielaboranten machte er von 1966 bis 1970 ein Abendstudium zum staatlich geprüften Chemotechniker. 1962 bis 1982 arbeitete Rolf Sachse bei einer kleineren Arzneimittelfirma in Berlin. In dieser Zeit entwickelte er fünf Patente. Zum Schluss führte er ein Labor mit 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. 1982 entschied Rolf Sachse sich schließlich für die Selbständigkeit, um ein eigenes Labor aufzubauen. Rolf Sachse hat einen Sohn und eine Tochter.

zum Unternehmen
Geschäftsfelder:
Das Chemisch pharmazeutische Labor, Rolf Sachse GmbH ist im wesentlichen in drei Geschäftsfeldern tätig: der chemischen und physikalischen Arzneimittelprüfung, der Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Synthesechemie und der Herstellung niedrig dosierter pharmazeutischer Wirkstoffe. Aufgrund der kontinuierlichen Expansion des Betriebes ist das Labor im Juli letzten Jahres aus Berlin-Frohnau nach Charlottenburg-Wilmersdorf umgezogen.

Umsatz:
keine Angaben

Mitarbeiter/innen:
12, davon 9 Frauen
Anteil der Teilzeitstellen: 1/3

Anteil von Frauen an
Führungspositionen:

50%

Maßnahmen:
· Förderung von Frauen bei der beruflichen Weiterentwicklung
· Teilzeit in Führungspositionen
· 35-Stunden-Woche
· innovative Arbeitsgestaltung [job-enrichment und job-enlargement]

Kontakt:
Chemisch-pharmazeutisches Labor, Rolf Sachse GmbH
Stiefering 14
13627 Berlin
Tel.: 030/343462-60
Fax.: 030/343462-69
Ansprechpartner: Rolf Sachse
eMail: cpl@apid.de
Internet: www.apid.de

Chemisch-pharmazeutisches Labor, Rolf Sachse GmbH




Von der Pieke auf gelernt

Rolf Sachse ist ein „self-made-man“. Er hat – wie er selbst sagt – „alles von der Pieke auf gelernt“. In jungen Jahren absolvierte er zwei Ausbildungen und schloss neben seinem Beruf als Chemielaborant in einem Abendstudiengang das Studium zum staatlich geprüften Chemotechniker ab. Danach baute er in einer kleinen Arzneimittelfirma in Berlin ein sehr erfolgreiches Labor mit 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf. Doch als klar wurde, dass in der Geschäftsführung wohl so bald kein Platz für ihn frei werden würde, entschloss er sich, noch einmal neu anzufangen und ein eigenes Labor zu gründen. Das neue Labor startete 1982 als Ein-Mann-Betrieb im Keller eines Wohnhauses in Berlin-Spandau. Heute hat das chemisch-pharmazeutische Labor 12 Beschäftigte und ist eine angesehene Adresse für so manchen Pharmakonzern. 40% des Umsatzes werden mit der Arzneimittelprüfung und der Entwicklung neuer analytischer Methoden und Synthesen erwirtschaftet, der Rest des Umsatzes mit der Herstellung von niedrig dosierten pharmazeutischen Wirkstoffen. „Ich habe das alles gemeinsam mit meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ohne umfangreiches Hochschulstudium und den Doktortitel geschafft, weil ich mir das notwendige Wissen immer selbständig angeeignet habe,“ erklärt Rolf Sachse, „das wäre heute nicht mehr denkbar. Heute kommt man in meiner Branche ohne Hochschulabschluss und Titel nicht mehr weit.“


Die Führungskraft als Teamplayer

Nach seinem Erfolgsrezept in Sachen Führung befragt, antwortet der Unternehmer: „Eine Führungskraft muss eine Persönlichkeit sein. Dabei kommt es nicht darauf an, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelt. Es muss einem im Blut liegen, immer an der vordersten Front zu stehen. Man muss für die Kunden und für die Beschäftigten immer Zeit haben. Doch das aller wichtigste ist, sich trotzdem noch als Teil des Teams zu fühlen und die Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wertzuschätzen.“ Die meisten der 9 Frauen und 3 Männer arbeiten schon sehr lange bei Rolf Sachse. Und dies liegt wohl nicht nur an der Regelarbeitszeit von 35 Stunden pro Woche [inklusive Arbeitspausen]. „Ich bin froh, dass ich tatsächlich noch jede[n] persönlich kenne und ihnen jeden morgen die Hand schütteln kann.“ Zu große Unternehmen, Hierarchien und die damit verbundene Bürokratisierung lehnt der erfolgreiche Unternehmer daher auch ab. Die würden auf Kosten der Qualität der persönlichen Beziehungen zum Team gehen. Die kollegial-familiäre Atmosphäre wäre dann nicht mehr realisierbar – davon ist Rolf Sachse überzeugt. Teil dieser Atmosphäre ist auch, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Kinder in Notfällen mit zur Arbeit bringen können. 5 Frauen arbeiten beim Labor Sachse auf Teilzeitstellen. Eine dieser Frauen, Mutter von drei Kindern, hat sogar eine Leitungsposition. Wenn die Kinder krank sind, ist es für Rolf Sachse eine Selbstverständlichkeit, dass ein Elternteil zuhause bleibt. „Was habe ich davon, wenn die Mitarbeiterin oder der Mitarbeiter dann trotzdem zur Arbeit kommt und sich aus Sorge nicht konzentrieren kann?“ Der Geschäftsführer Sachse hat selbst zwei Kinder und weiß daher, wovon er spricht.


Eigenverantwortung fördert die Qualität

Der Großteil des Personals ist hochqualifiziert. Die Arbeit ist so aufgeteilt, dass jeder Auftrag, der hereinkommt, von Anfang bis Ende in der Verantwortung einer Mitarbeiterin bzw. eines Mitarbeiters liegt. Das macht die Arbeit vielfältig und zugleich reich an Herausforderungen. Rolf Sachse erläutert: „Gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind zumeist auch sehr anspruchsvoll. Es ist wichtig, dass die Arbeit immer interessant bleibt. Das fördert die Motivation und damit indirekt die Qualität der Arbeit.“ Außerdem sind – bedingt durch die breiten Einsatzmöglichkeiten des Personals – familien- oder anderweitig bedingte Ausfallzeiten des Personals leichter kompensierbar. So ist es z.B. möglich, dass eine Mitarbeiterin regelmäßig einen Teil des Jahres in einer anderen Firma in Australien arbeitet.

Für dieses innovative Gesamtkonzept hat das Chemisch-pharmazeutische Labor, Rolf-Sachse GmbH dieses Jahr den 2. Preis für das „frauenfreundlichste Unternehmen“ in Charlottenburg-Wilmersdorf in Berlin gewonnen.

 

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