Klaus Dittmer, Renate Lamprecht Foto: Mike Minehan
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ORTHO-PED Dittmer GmbH & Co. KG
Technik im Dienst des Menschen Auf den ersten Blick ist Ortho-Ped-Dittmer ein normales Sanitätshaus, in dem man sich gut beraten und von A-Z mit sanitären Hilfsmitteln versorgen kann. Doch hinter dem Ladenlokal im Bezirk Charlottenburg – Wilmersdorf in Berlin schließt sich ein großer zweistöckiger Gebäudekomplex mit einer orthopädischen Werkstatt und der dazugehörigen Verwaltung an. Hier arbeiten insgesamt 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Maßanfertigung orthopädischer Hilfsmittel und die fachliche Beratung und Hilfsmittelauswahl in der Rehabilitationstechnik machen 70 % des Umsatzes aus. Sie sind die erklärte Leidenschaft des Firmengründers Klaus Dittmer: „Unser betrieblicher Schwerpunkt liegt in der Entwicklung technischer Rehabilitationsmittel und der Ausführung von Individualversorgungen in der technischen Orthopädie. Wir haben uns dabei besonders auf die Versorgung von behinderten Kindern spezialisiert. Ziel ist es, Menschen mit körperlichen Behinderungen oder Krankheiten, durch technische Hilfsmittel größtmögliche Lebensqualität und Unabhängigkeit zu ermöglichen. Dabei lautet unsere Devise: Wir passen das Produkt an den Menschen an, nicht den Menschen an das Produkt!“ Der Beruf des Orthopädie-Technikers ist sehr komplex. Genauso wichtig wie die Beherrschung der technischen Grundlagen sind eine genaue Kenntnis des zugrunde liegenden Krankheitsbildes, der Krankheitsursache und des Krankheitsverlaufs. Daher plädiert der engagierte Geschäftsmann - der zahlreiche Artikel in Fachzeitschriften veröffentlicht hat und seit langem in der Bundesinnung für Orthopädie-Technik engagiert ist – für die qualitative Weiterentwicklung der Ausbildung und die Verpflichtung zur Weiterbildung. Technikerinnen mit Einfühlungsvermögen „Aber das wichtigste ist der richtige Umgang mit den Menschen“, sagt Klaus Dittmer. Bei der Anpassung von Prothesen, Stützhilfen und Korsetten kommen die Orthopädie-Techniker/innen den Patienten - auch körperlich – sehr nahe. Fachkraft und Patient verbringen viel Zeit im beratenden Gespräch, und gerade der Umgang mit behinderten Kindern und ihren Eltern erfordert viel Einfühlungsvermögen und Geduld. „Man darf andererseits aber auch keine Wunder versprechen und muss Distanz zum Patienten wahren“, erklärt Klaus Dittmer. Hierbei hat der Geschäftsführer in der Werkstatt sehr gute Erfahrungen mit Orthopädie-Technikerinnen gemacht. In einem traditionell von Männern geprägten Berufsfeld beschäftigt der Orthopädie-Meister überwiegend Frauen. Auch geleitet wird die Werkstatt von einer Orthopädie-Technik-Meisterin. Seiner Erfahrung nach beherrschen Frauen in diesem Beruf die Verbindung von Mensch und Technik einfach besser. „Und die Stimmung in der Werkstatt ist wesentlich spannungsfreier, seitdem ich mehr Frauen beschäftige. Es wird weniger gestritten, und die Teamarbeit funktioniert besser“. Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser Doch nicht nur in der Werkstatt, sondern auch im Verkauf und in der Verwaltung hat Klaus Dittmer gute Erfahrungen mit Frauen gemacht. „Das Arbeitsklima bei uns ist einfach gut.“ Die Angestellten bei Ortho-Ped-Dittmer haben mehr Entscheidungsfreiräume als in anderen Firmen. Klaus Dittmer überlässt die Urlaubsplanung beispielsweise vollkommen seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Auch alle anderen Planungen rund um die Arbeitszeit werden vom Personal in Eigenregie durchgeführt. Bei Ortho-Ped-Dittmer gilt das Prinzip der Vertrauensarbeitszeit. Niemand wird kontrolliert. In den drei Bereichen Verwaltung, Verkauf und Werkstatt gibt es jeweils eine Gruppenleiterin. Frau Renate Lamprecht – seit mehr als 20 Jahren Assistentin des Geschäftsführers – leitet beispielsweise den Verwaltungsbereich. Ihr gefällt vor allem der respektvolle Umgang miteinander: „Witze auf Kosten anderer werden bei uns nicht toleriert. Sie vergiften das Arbeitsklima. Und außerdem: Wie sollte jemand respektvoll und einfühlend mit unseren Kundinnen und Kunden umgehen können, wenn er das noch nicht einmal im Kolleginnen- und Kollegenkreis schafft?“ Die Geschäftsführung war bereits einmal gezwungen einen Angestellten aufgrund der anhaltenden Äußerung frauenfeindlicher Witze zu entlassen. Für dieses überzeugende Unternehmenskonzept hat Ortho-Ped-Dittmer dieses Jahr den dritten Platz im Wettbewerb „Frauenfreundlichstes Unternehmen“ des Bezirks Charlottenburg – Wilmersdorf gewonnen. |