Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft Berlin e.V. E-Quality · Management
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Maren Evers-Knoop

zur Person
Maren Evers-Knoop wurde 1953 in Lübeck geboren und beendete 1973 ihre Lehre beim Goldschmiedemeister Max Lachmann in Lübeck. 1977 absolvierte sie die Meisterprüfung. 1979 übernahm sie gemeinsam mit dem Werkstattleiter Paul Schwarzbach die Geschäftsführung des Unternehmens, das sie seit 1993 alleine leitet. Frau Evers-Knoop hat zwei Töchter [17 und 19 Jahre]. Ihr Ehemann Karl-August Knoop hat sich - solange die Kinder klein waren - um die Kindererziehung und den Haushalt gekümmert und ist heute in Werkstatt und Laden für alle technischen Aufgaben zuständig. In ihrer Freizeit liest Maren Evers-Knoop gerne, hört Musik oder trifft sich mit Freunden.

zum Unternehmen
Geschäftsfelder:
Lachmann’s Goldschmiede wurde 1933 von Max Lachmann gegründet. In den ersten Jahren waren die Trauringproduktion und Serviceleistungen für Juweliere die Hauptgeschäftsfelder. 1979 gründeten Maren Evers und Paul Schwarzbach als Nachfolger von Max Lachmann die Lachmann’s Goldschmiede GmbH. 1987 erfolgte die Eröffnung eines Ladengeschäftes zum Verkauf selbst angefertigten Schmucks. Heute sind die beiden Hauptgeschäftsfelder die eigene Schmuckproduktion und die Serviceleistungen für andere Juweliere.

Umsatz:
400.000 Euro

Mitarbeiter/innen:
12, davon 4 Männer, 25% Teilzeit

Anteil von Frauen an
Führungspositionen:

100%

Maßnahmen:
· flexible Arbeitszeiten
· Teilzeit
· Heimarbeit
· Förderung von Frauen bei der Weiterbildung
· Förderung von Frauen bei der beruflichen Entwicklung

Kontakt:
Glockengiesserstrasse 34
23552 Lübeck
Tel.: [+49-451] 71234
Fax: [+49-451] 7060562
Ansprechpartnerin: Maren Evers-Knoop
eMail:
Internet:

Lachmann’s Goldschmiede

Bei Lachmann’s Goldschmiede in Lübeck hat Frauenförderung Tradition


Goldene Zeiten für Frauen

Als die Goldschmiedemeisterin Maren Evers-Knoop 1999 zufällig von dem Wettbewerb des Schleswig-Holsteinischen Frauenministeriums „Chancengleichheit durch Personalentwicklung“ in kleinen und mittleren Unternehmen las, wurde sie spontan aktiv: “Ich hatte mir vorher keine großen Gedanken über das Thema Chancengleichheit gemacht. Doch als ich von dem Wettbewerb erfuhr, dachte ich sofort: Da machen wir mit! Mir ist erst durch die Teilnahme an der Ausschreibung bewusst geworden, dass wir einiges anders machen als andere.“
Das Goldschmiedehandwerk hat sich in den letzten Jahrzehnten von einem klassischen Männerberuf zu einem vorwiegend von Frauen ausgeübten Handwerk entwickelt. Als Maren Evers-Knoop gemeinsam mit dem Werkstattleiter und Goldschmiedemeister Paul Schwarzbach 1979 die Geschäftsführung der Goldschmiede übernahm, waren Frauen in einer Meisterstellung noch eine Seltenheit. Mittlerweile hat sie selbst zahlreiche Frauen bis zur Meisterprüfung geführt. Neun von ihnen haben sich danach selbständig gemacht.


Den Generationenwechsel erfolgreich geregelt

In die Unternehmerinnenrolle konnte Maren Evers-Knoop langsam herein wachsen: „Solange Paul Schwarzbach mit mir gemeinsam die Geschäfte geleitet hat, hatte ich immer die Sicherheit eines älteren und erfahrenen Partners an meiner Seite. Doch vor ca. 10 Jahren wurde dann doch ein Generationenwechsel notwendig, und ich habe gespürt: Ich will meine Entscheidungen jetzt alleine treffen.“ Dass die Nachfolge gerade in kleinen Firmen nicht leicht zu bewerkstelligen ist, hat die gestandene Unternehmerin selbst erfahren: „Vielen älteren Geschäftsführern fällt es schwer, den Chefsessel zu räumen. So können die jüngeren Nachfolger nicht ihre eigenen Erfahrungen machen. Und anders als in Großunternehmen, gibt es keine offiziell geregelte Pensionsgrenze, an der man dann gehen muss.“ Deshalb hat sich Maren Evers-Knoop fest vorgenommen, rechtzeitig aufzuhören, um der jüngeren Generation ihre Freiräume zu lassen.
Nach den Bedingungen gefragt, die frau heute braucht um eine erfolgreiche Unternehmerin zu werden, antwortet sie: „Mit Kindern ist das sehr schwer. Ich glaube, wenn Frauen Kinder haben und keine familiäre Unterstützung, dann ist die Arbeitsbelastung kaum zu bewältigen. Ich habe großes Glück, da ich einen wundervollen Mann habe, der mir immer den Rücken freigehalten hat. Er hat alles gemacht, unsere beiden Töchter groß gezogen und sich um den Haushalt gekümmert.“


Personalentwicklung selbstverständlich auch bei Teilzeitkräften

Seit über 30 Jahren werden in dem Lübecker Goldschmiedebetrieb Frauen zu Gesellinnen und Meisterinnen ausgebildet. Eine der Gesellinnen aus diesem Stamm ist Petra Franz. Sie arbeitet heute noch in Lachmann’s Goldschmiede. Gemeinsam mit der Gesellin Catherine Brüggmann vertreten sie ihre Chefin in der Führung des Geschäfts. Frau Franz ist für den Werkstattbereich zuständig und Frau Brüggmann für die Ladendekoration und die Lehrlingsausbildung. Bei der Personalentwicklung ist Maren Evers-Knopp immer darauf bedacht, die persönlichen Bedürfnisse mit den wirtschaftlichen Erfordernissen abzustimmen. Dabei spielt es keine Rolle, ob jemand in Teilzeit oder Vollzeit arbeitet, entscheidend ist vielmehr die fachliche Leistung. Mehrere Mitarbeiterinnen haben öfter zwischen Vollzeit und Teilzeit gewechselt. Einmal wurde einer Mitarbeiterin sogar ein Heimarbeitsplatz eingerichtet, damit sie weiter in der Werkstatt der Goldschmiede tätig sein konnte. Zumeist war die Betreuung von Kindern der Grund für eine Verringerung der Arbeitszeit. Da Maren Evers-Knoop selbst zwei Töchter hat, war für sie immer klar: „Eine Hand wäscht die andere. Damit Beruf und Familie vereinbar sind, muss das Unternehmen den Mitarbeiterinnen die Zeit gewähren, die sie für die Betreuung der Kinder brauchen. Es ist in meinem eigenen Interesse, eine tüchtige Fachkraft zu behalten.“


Qualität durch Teamgeist

„Ein starkes Vertrauensverhältnis und ein teamorientierter, herzlicher Umgang miteinander sind die Basis, damit die Stärken der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Zug kommen können.“ Das ist das Motto der Geschäftsführerin. Dass diese Firmenphilosophie erfolgreich ist, beweisen die zahlreichen Auszeichnungen der Lehrlinge in Leistungswettbewerben. Für das Engagement in Sachen Chancengleichheit wurde Lachmann’s Goldschmiede 1999 mit dem dritten Preis des Wettbewerbs „Chancengleichheit durch Personalentwicklung“ des Landes Schleswig-Holstein ausgezeichnet.

 

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