![]() Astrid Janßen, Geschäftsführerin
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Zeitarbeit Astrid Janßen GmbH
Die Unternehmerin Astrid Janßen machte aus einem sozialen Betrieb eine florierende Zeitarbeitsfirma und engagiert sich für den weiblichen Nachwuchs in der Wirtschaft Pionierin für innovatives Personalmanagement Wirtschaftlicher Erfolg allein ist für Astrid Janßen, Geschäftsführerin der Zeitarbeit Astrid Janßen GmbH in Emden, nur der halbe Gewinn. Schon während ihres Studiums interessierte sich die kreative Unternehmerin für neue Managementmethoden und alternative Betriebe. „Mir ging es um Mitarbeiterbeteiligung und Teamarbeit, um Arbeitsplatzrotationen und gerechte Entlohnungssysteme“, erinnert sie sich, „aber die Frauenfrage spielte damals noch keine große Rolle.“ Das änderte sich als sie 1993 mit drei Partnerinnen den Grundstein für den sozialen Betrieb büro & service legte, um arbeitslose Frauen bedarfsgerecht für den Markt zu qualifizieren. Die Betriebswirtin erkannte schnell, wie wenig die Kompetenzen von Frauen in der Wirtschaft genutzt werden und welches Potenzial dadurch brachliegt. „Gleichzeitig ist mir durch diese Arbeit erst bewusst geworden, wie groß der Beratungsbedarf bei Frauen ist.“ fügt sie rückblickend hinzu. Als 1998 nach Abschluss der öffentlichen Förderung die Zukunft des Betriebes neu verhandelt wurde, war Astrid Janßen fest entschlossen, das Unternehmen fortzuführen und wirtschaftlich erfolgreich zu machen. Sie wurde alleinige Gesellschafterin und strukturierte den Betrieb zu einer modernen Zeitarbeitsfirma für Bürofachpersonal um. Die zielstrebige Betriebswirtin setzte auf ein innovatives Personalmanagement- und Qualitätskonzept: Mit gezielter Förderung und familienorientierten Maßnahmen nutzte sie die Entwicklungspotenziale ihrer Mitarbeiterinnen und erreichte ein hohes Qualitätsniveau. Profitiert haben alle Beteiligten - das Unternehmen, die Beschäftigten, die Kunden. Und nicht zuletzt die Gesellschaft. Zeitarbeit hat sich zum hilfreichen Instrument für den Abbau der Arbeitslosigkeit entwickelt. Für viele der vorher arbeitslosen Frauen wurde Zeitarbeit die Brücke in ein Dauerarbeitsverhältnis. Die Übernahmequote ist mit einem Drittel außergewöhnlich hoch - Tendenz steigend. Mit Frauen- und Familienförderung expandieren Heute können Unternehmen bei Astrid Janßen qualifiziertes Personal leasen und ggf. übernehmen. Innerhalb von zwei Jahren expandierte die Firma auf zur Zeit 55 Mitarbeiter/innen. Beschäftigt werden inzwischen auch Männer. „Aber bei den Frauen sind die Aussichten auf Folgeaufträge besser“, erläutert Astrid Janßen ihre niedrige Männerquote, „und Frauen haben in unserem Geschäftsfeld auch die besseren Übernahmeperspektiven.“ Die Kunden schätzen neben den guten fachlichen Fähigkeiten, die Vielseitigkeit, die sozialen Kompetenzen und die Motivation der Mitarbeiterinnen. Ein Erfolg der Fördermaßnahmen, die Astrid Janßen entwickelt hat. Sie legt großen Wert auf individuelle Beratung und Unterstützung. In regelmäßigen Einzelgesprächen werden berufliche Ziele und Entwicklungsmöglichkeiten gemeinsam abgestimmt. Einmal im Monat finden darüber hinaus Personaltreffen statt. Dann werden im Team Erfahrungen ausgetauscht und Probleme besprochen. Fast immer sind die Treffen mit Qualifizierungsangeboten verbunden. Durch Internetkurse und Expertenvorträge zu den verschiedenen Fachthemen bleiben die Mitarbeiter/innen immer auf dem neuesten Stand und sichern ihre Beschäftigungsfähigkeit. Aber auch von den Einsätzen in verschiedenen Branchen und Aufgabenbereichen profitieren die Beschäftigten. Sie gewinnen ein breites Spektrum an Kompetenzen und können flexibel auf die unterschiedlichen Kundenanforderungen eingehen. Für ihre Mitarbeiter/innen, die Leitungsfunktionen bei den Auftraggebern übernehmen, bietet Astrid Janßen nun auch ein spezielles Coaching an. Für ihr Personal nimmt sich die engagierte Unternehmerin überhaupt sehr viel Zeit. „Gerade in einer Zeitarbeitsfirma ist Kommunikation sehr wichtig“, erklärt sie, „nur so kann ich Probleme schnell erkennen und lösen.“ Das gute Qualitätsniveau ihrer Dienstleistungen wird von den Kunden entsprechend honoriert. „Wenn eine Kooperation einmal angebahnt und ein Vertrauensverhältnis aufgebaut ist, zeigen meine Auftraggeber eine hohe Kundentreue.“ resümiert Asrid Janßen stolz. Neue Lösungen für Kinderbetreuung und Elternzeit Die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist ein weiterer Schwerpunkt ihrer Personalpolitik. Und auch hier geht die Pionierin neue Wege. Seit mehreren Jahren ist sie stellvertretende Vorstandsvorsitzende im Überbetrieblichen Verbund Ostfriesland e.V. Der Zusammenschluss von Unternehmen organisiert gemeinsam und kostengünstig Vertretungskräfte bei Personalengpässen und vermittelt den Beschäftigten über einen angeschlossenen Familienservice qualifiziertes Betreuungspersonal für ihre Kinder. Die Vermittlungskosten von 450 DM tragen dabei die Firmen. Darüber hinaus zahlt Astrid Janßen ihren Mitarbeiter/innen bei Bedarf noch einen Zuschuss, wenn durch einen langen Arbeitseinsatz zusätzliche Kinderbetreuung nötig wird. Eine deutliche Entlastung für Mütter und Väter, die sich in guter Arbeitsmotivation und Effizienz erkennbar niederschlägt. Auch an die Beschäftigten in Elternzeit - und das sind nach wie vor fast ausschließlich die Frauen – ist gedacht. Die Zeitarbeitsfirma sorgt für einen regelmäßigen Kontakt, indem sie die Mitarbeiterinnen zu den monatlichen Personaltreffen einlädt. Durch Urlaubsvertretungen und die Teilnahme an den Qualifizierungsangeboten können sie ihre Beschäftigungsfähigkeit sichern. Auch Teilzeitarbeit während der Elternzeit und danach ist möglich. Allerdings müssen dafür die Kunden zustimmen. Zahlen sich all diese Maßnahmen für den Betrieb aus? „Die eine Hälfte meiner Firma sind meine Kunden und die andere Hälfte mein Personal“, stellt die Unternehmerin lachend fest, „wirtschaftlichen Erfolg habe ich nur, wenn beide zufrieden sind. Dann stimmen Qualität und Geschäftsergebnis.“ Die Entwicklung ihrer Firma gibt Astrid Janßen Recht. Mit ihrem innovativen Konzept hat sie eine Marktlücke besetzt und konnte schnell expandieren. „Und diesen Erfolg will ich halten“, kommentiert sie energisch ihre Zukunftsperspektiven, „die Erschließung neuer Geschäftsfelder ist schon geplant.“ Frauen zur Existenzgründung motivieren Mit dem Erfolg der eigenen Firma allein gibt sich die rührige Unternehmerin aber nach wie vor nicht zufrieden. Zur Zukunftsperspektive gehört bei ihr immer auch ein gesellschaftlicher „Mehrwert“. Um ihre Erfahrungen weiter zu vermitteln und Frauen zur Existenzgründung zu motivieren, gründete Astrid Janßen in den 90er Jahren mit anderen Unternehmerinnen den Verein Frau und Erwerbstätigkeit Ostfriesland e.V. [FEO]. „Selbständig war ich schon immer“, berichtet sie, „aber ich brauchte Unterstützung bei den ersten Schritten, um den Mut zum Alleingang zu finden.“ Diese Unterstützung will das Unternehmerinnen-Netzwerk FEO für die jungen Nachwuchspotenziale organisieren. Einmal im Monat findet ein Stammtisch für Frauen mit Existenzgründungsabsichten statt. Dort finden die Frauen Beratung zu allen Fragen der Selbständigkeit und die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch. Darüber hinaus steht Astrid Janßen im Rahmen des Frauen-Mentoring-Programms der Universität Oldenburg als Mentorin zur Verfügung. Um ihr Engagement auch öffentlich ausdrücklich zu dokumentieren, bewirbt sich die Zeitarbeit Astrid Janßen GmbH für das Total E-Quality-Prädikat. |